
Open Innovation
Open Innovation ist ein durch Henry Chesbrough geprägter Begriff, der eigentlich aus der Open Source Software-Bewegung entstanden ist. Man unterscheidet Open Innovation von Closed Innovation. Die Besonderheit an Open Innovation ist, dass nicht mehr alle Teilbereiche des Prozesses, von den Ideen bis zum Markt, "unter einem Dach" stattfinden müssen.


Unterschied zwischen Closed Innovation und Open Innovation

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smart people
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F&E
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Urheber
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Gewinn versus Geschäftsmodell
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Ideen
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Profit
Interaktive Wertschöpfung = Open Innovation + Crowd Sourcing

Verbindet man den Ansatz der Open Innovation mit den Ideen des Crowdsourcing, ergibt sich ein Modell, dass als Interaktive Wertschöpfung bezeichnet wird. Dies basiert auf den folgenden Prinzipien:


Projektwirtschaft
Als Folge von Open Innovation und interaktiver Wertschöpfung wird Arbeit zunehmend in Projekte zerlegt und bearbeitet. Dabei kommt es einerseits auf die Innovativität der Projekte an und andererseits darauf, dass die Arbeitsgruppen operativ sind:
Zunehmende Abwicklung der Arbeit in Projekten
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Operative Arbeitsgruppen
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Abarbeitung von Geschäftsprozessen
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Leitbild: best practice
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IT als Automatisierer „stabiler“ Strukturen (z.B. Standardsoftware)
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Innovative Projekte
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Bearbeitung innovativer Tätigkeiten
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Leitbild: Innovation
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IT als Unterstützer von Handlungen und Kooperationen (z.B. CSCW oder Social Software)
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Outsourcing & Insourcing
Die Projektwirtschaft ermöglicht es vielen Unternehmen Outsourcing zu betreiben, also Teile der Arbeit in andere (möglicherweise Billiglohn-)Länder zu verlegen. Es wird gehofft, dass so Kosten- und damit Wettbewerbsvorteile entstehen. Dem Gegenüber steht das Insourcing, also der effektiven Ausnutzung der inländischen Arbeitskraft, wodurch letztlich ein größerer Kostenvorteil entsteht, als beim Outsourcing. Outsourcing tritt in verschiedenen Formen auf. Je nach Art der Firma und des Produktes treten die Formen unabhängig voneinander auf (Organisationen besitzen häufig vor allem eine „Marke“ (Konzentration auf Innovationsentwicklung, Markenpflege, Design & Vertrieb)):
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Contract Manufacturing
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„Fabriklose“ Produktion durch Offshoring (z.B. Sportschuhe, Textilien) Strategie: Kostenrationalisierung, Markenetablierung
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Contract Engineering
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Nearshoring von Wissensarbeit an kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) (z.B. Automobil, Maschinenbau) Strategie: Einkauf & Sicherung der Kernkompetenzen
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Contract Services
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u.a. Versicherungen und Banken: Kombination aus Offshoring (z.B. Buchhaltung), Nearshoring (z.B. Abwicklung durch Callcenter) und Arbeitskraftunternehmer (Kundenberatung)
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Contract Alliances
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u.a. Allianzen in der Luftfahrt: Kollektive Dienstleistungen, Wettbewerb unter Netzwerken, „Competition“, keine „Netzwerkherrschaft“
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Neue Geschäftsmodelle – Beispiel Apple App-Store
Die Veränderung von Kontexten eröffnet auch Möglichkeiten für ganz neue Geschäftsmodelle. Zum Beispiel der Apple App Store. Dieser befreit Anbieter von der Pflicht einen eigenen spezialisierten Vertrieb zu unterhalten. Das wäre nur teuer und kompliziert für den Endanwender. Stattdessen gibt es die zentrale Plattform AppStore, die die Angebote verschiedener Anbieter gegen einen Anteil von 30% für den Endanwender bereitstellt:
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Ausgangssituation
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Vertrieb von Software durch viele spezialisierte Anbieter
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Teure Distribution von Software für Mobiltelefone
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Aufwändige und komplizierte Installation von Software auf Mobiltelefonen
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Veränderung durch Apple App-Store
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Veränderung der Gewinnverteilung durch zentrale Vertriebsplattform und Fokussierung auf Apple (70% Entwickler, 30% Apple)
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Einbeziehung zahlreicher professioneller sowie Amateur-Entwickler
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Mobilisierung von Verbündeten durch große Anzahl potentieller Nutzer
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Weitere Geschäftsmodelle
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Peer to peer lending
Weitere Geschäftsmodelle
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Peer to peer lending
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Automobilindustrie
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Industrie 4.0
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Digitalisierung der Medienbranche
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Kryptowährungen
Auswirkungen auf Mitarbeiter/innen
Die Veränderung von Kontexten und IT hat natürlich auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter/innen, die weiter gehen als nur die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Insgesamt ist ein deutlicher Trend zur loseren Bindung von Personal an Unternehmen zu erkennen. Dies beginnt bei der weitgehenden Vereinzelung am Arbeitsplatz (Callcenter) und geht über die immer freiere Zeiteinteilung bis zu Kurzzeitverträgen und Freelancern.
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Personaleinsparungen/-abbau („Freistellung“)
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Auswirkungen auf Art der Arbeit
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Arbeitsverdichtung
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Vereinzelung am Arbeitsplatz (z.B. Call-Center)
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Selbstverwirklichung bei der Arbeit
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Freie Zeiteinteilung
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Bindung an das Unternehmen
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Lose Bindung, häufigerer Wechsel, Kurzzeitverträge
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Weniger soziale Absicherung
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Freelancer - Perspektiven
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Moderne Wanderarbeiter
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Unausgelastet und sozial nicht abgesichert
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Prekariat
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Leiharbeiter
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Digitale Boheme
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Erfüllung eines Traums von selbstbestimmter Arbeit, Eigenverantwortung und individueller Durchsetzung des Leistungsprinzips
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Ethische Fragestellungen
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Gesellschaft
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Veränderungen der Dienstleistungen (Barbara Gutek)
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Individualisierung
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Unternehmen
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„Keep up or perish“ (Technologie/Globalisierung)
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„Auflösung“ der Arbeitsteilung
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Individuum
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Reales Ich und virtuelles/digitales Ich
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Abschaffung von Trennung Arbeitswelt Privatsphäre
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Nach der Dienstleistungsgesellschaft?
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Digitale Gesellschaft
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Vernetzung von Unternehmen zu Business Ecosystem
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Konkurrenz und Wertschöpfung durch weltweiten Informationsaustausch
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Wandel durch Technologie (Silikon-Valley Mentalität)
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Zeitdruck und Beschleunigung der Arbeitswelt
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Entgrenzung von Privatem
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Internationalisierung der Kommunikation
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Bedeutungsverlust von Nationalstaaten
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